04 Juni 2019   4984   5 min

Beeinflusst die Digitalisierung die Benutzung analoger Schreibflächen?

Unsere Erkenntnisse

Ob bei der Arbeit oder in der Schule: Wir verbringen einen großen Teil unserer Zeit mit Tippen, Wischen, Klicken und Zoomen.  Das eigentliche Schreiben wird immer weniger. Megatrends wie die Digitalisierung bringen erhebliche Veränderungen in Bereichen mit sich, in denen das Schreiben traditionell eine notwendige und allgegenwärtige Technik war. Der Einsatz digitaler Ressourcen wie interaktive Touch-Bildschirme nimmt zu. Ein solcher Bildschirm ist heute im Büro oder im Klassenzimmer unverzichtbar. Die Frage ist: Werden analoge Schreibflächen mit dem Aufkommen dieser digitalen Ressourcen verschwinden? Und wie kombinieren wir den Einsatz von digitalen und analogen Oberflächen? Um diesen Fragen nachzugehen, haben wir uns ausführlich im Unternehmens- und Bildungssektor in Deutschland und den Niederlanden umgeschaut. Die wichtigsten Erkenntnisse daraus möchten wir in diesem Artikel teilen.

1. Schreiben ist eine soziale Aktivität: Visualisierung zur Unterstützung kreativer Prozesse und als Grundlage agiler Arbeitsmethoden

Ein Ergebnis unserer Untersuchungen ist, dass die Benutzung von großen Schreibflächen sowohl in Unternehmen als auch in Bildungseinrichtungen als soziale Aktivität betrachtet wird. Denken wir beispielsweise an Kreativsitzungen zur Entwicklung von Ideen und Strategien.  Bei solchen Zusammenkünften sind Schreibflächen unerlässlich.  

Wegen seiner einfachen Handhabung wird ein Whiteboard zum Beispiel häufig verwendet, wenn ein Meeting oder eine Unterrichtsstunde etwas Improvisation verlangt. Einer der Befragten sagte: „Indem ich etwas schreibe, gebe ich eine „Live-Präsentation“, die in manchen Fällen noch stärker ist als eine Powerpoint- oder andere digitale Präsentation.“

Schreibflächen werden überwiegend zum Schreiben und Visualisieren von Gedanken verwendet, als Blickpunkt während der Unterrichtsstunde oder zur Überwachung der Projektplanung. Visualisierung ist auch ein Schlüsselelement der agilen Arbeitsmethode im Unternehmensbereich, wo visuelle Kommunikationsprodukte wie unterschiedliche Stifte, magnetische Symbole, (selbstklebende) Notizzettel und große Schreibflächen intensiv eingesetzt werden.

„Indem ich etwas schreibe, gebe ich eine „Live-Präsentation“, die in manchen Fällen noch stärker ist als eine Powerpoint- oder andere digitale Präsentation.“

2. Auf Größe und Design kommt es an: Die Breite der Oberfläche ist wichtiger als ihre Höhe.

Das zweite Ergebnis ist, dass die Befragten große Schreibflächen bevorzugen. Größe muss hier jedoch differenziert betrachtet werden: Die Breite der Schreibfläche wird als wichtiger angesehen als die Höhe. Beim Schreiben soll es möglichst keine Einschränkung und Unterbrechung geben, so dass wir uns, immer weiter schreibend, vor der Schreibfläche bewegen können.

Anwender in Unternehmen möchten ebenso wie Lehrer gerne einen Überblick über den gesamten kreativen Prozess im Zeitverlauf und in der Retrospektive haben: Notizen und Zeichnungen sollten auf der Tafel sichtbar bleiben, sodass der gesamte Prozess mit allem, was während eines Meetings oder einer Lektion diskutiert und entwickelt wurde, zu sehen ist.

Neben der Vorliebe für große Flächen zeigen die Anwender auch eine klare Präferenz für Blanko-Flächen ohne Vorbedruckung. Besonders wenn es um kreative Prozesse geht, beginnen sie gerne mit einer leeren Leinwand. Auch wenn Funktionalität der wichtigste Aspekt ist, schätzen Unternehmensanwender zudem ein schönes Design, Mobilität und Multifunktionalität.

3. Intensiver Einsatz: Analoge Schreibflächen erleben eine Renaissance

Trotz des Megatrends zur Digitalisierung werden analoge Schreibgeräte immer noch sehr aktiv genutzt. Interaktive digitale Oberflächen werden hauptsächlich für Präsentationen, digitale Lehrmaterialien oder interaktive Spiele eingesetzt. Analoge Schreibgeräte werden dagegen für die eigentlichen Schreib- und Zeichenaktivitäten während einer Sitzung, Präsentation oder Unterrichtsstunde bevorzugt. Nach Ansicht aller Befragten werden Schreibflächen auch im Besprechungsraum und Klassenzimmer der Zukunft unerlässlich sein. „Schreiben bleibt immer wichtig!“ – darin waren sich alle Befragten einig. Tatsächlich ist das aktive Aufschreiben einer Aussage mit analogen Mitteln anstelle des bloßen Zeigens einer digitalen Präsentation in jüngster Zeit zu einem Trend geworden, der eine Renaissance von analogen Schreibflächen und Zubehör zur Folge hat, insbesondere bei den so genannten Millennials.

Mit Blick auf die Zukunft von Klassenzimmern und Besprechungsräumen rechnen die Befragten mit einer Koexistenz von Analogem und Digitalem, was sogar einen Zuwachs an Schreibflächen mit sich bringen dürfte: große und kleine, analoge und digitale Schreibflächen und digitale Präsentationslösungen.  Somit dürften sowohl analoge als auch digitale Präsentationsprodukte für die Gestaltung der zukünftigen Büros und Klassenzimmer, die noch stärker auf Kooperation und Flexibilität ausgelegt werden, unerlässlich bleiben.

„Es kann und wird eine Koexistenz von analogem und digitalem Schreiben geben.“

Fazit

Möchten Sie mehr über die Ergebnisse dieser Untersuchungen erfahren? 

 

Hier steht das Whitepaper unserer Studie zum Download bereit!